Judo Anfängerturnier im Turbomodus

Nachdem durch die Coronapandemie fast zwei Jahren so gut wie keine Turniere stattfanden, läuft der Wettkampfbetrieb mittlerweile wieder in gewohnter Weise. Doch ganz zufrieden kann man damit nicht sein, denn einige Wettkampfformate haben sich schon vor Corona zu wahren „Monsterveranstaltungen“ entwickelt, bei denen man an einem Wettkampftag 8-10 Stunden und mehr in der Halle verbringt.

In Gotha möchte man in Zukunft andere Wege gehen. Die Wettkämpfe sollen zielgruppengerechter gestaltet und damit deutlich kürzer werden. Erfolgreiche Versuche mit dem Mannschaftsformat Mini-WM gab es schon in der Vergangenheit. Mit dem „Turbomodus“ beim diesjährigen Anfängerturnier in der Burgenlandhalle brachte man eine weitere Idee mit ein. Warum müssen Anfänger, die erstmalig auf einer Wettkampfmatte stehen, Turnierformate kämpfen, die sich an internationalen Wettkampfstandards orientieren? Müssen sie nicht! Zu viele Regeln die keiner versteht, zu lange Wartezeiten, die keiner möchte. Damit werden Wettkämpfe für die Neueinsteiger und vor allem auch für die Eltern unattraktiv, bevor man überhaupt Begeisterung wecken konnte.

Das Turnier im „Turbomodus“ kommt ohne Anzeigetafeln und Wertungstische aus. Dafür gibt es statt zwei nun fünf Matten mit verkleinerten Kampfflächen. An jeder Matte entscheidet ein Kampfrichter unterstützt von einem Zeitnehmer, der gleichzeitig auch die Liste führt. Gekämpft wird jeweils 3 Minuten (absolute Kampfzeit) und grundsätzlich nur in Pools mit bis zu 6 Judoka. Die Einteilung erfolgt nach Gewicht und Geschlecht, das ist aber kein Dogma. Es sind auch gemischte Pools möglich. Gewogen wird vor dem Wettkampf im Training. Zum Wettkampftag gibt es nur ein kurzes Nachwiegen und die Anmeldung per Abgabe der Wiegekarte. Für den ersten Versuch konnte, die reine Wettkampfzeit auf 60 Minuten gekürzt werden. Mit Anmeldung, gemeinsamer Erwärmung und Siegerehrung hat der Wettkampf gut zweieinhalb Stunden gedauert. Das ist noch einmal eine deutliche Verkürzung, zu den sonst schon zügig verlaufenden Turnieren, die der FSV Gotha organisiert. Am Ende waren die knapp 70 Kämpferinnen und Kämpfer aus sieben Vereinen über die erkämpften Medaillen glücklich. Die Trainer und Eltern freuten sich ebenso, denn dank „Turbomodus“ blieb noch genug Zeit für einen entspannten Nachmittag. (TT)